Lieber Herr von der Spree
Ich habe heute in den sozialen Netzwerk einen Satz gelesen, das in jedem Menschen von uns prinzipiell ein Rassist steckt, weil wir mit der Andersartigkeit eines Menschen z.B. durch seine Hautfarbe oder seine Religion unterbewusst sofort innerlich ängstlich auf Abstand gehen und dann der Verstand, Erfahrung oder unsere Erziehung bzw. Bildung entscheidet, wie weit wird dann unseren Rassismus ausleben oder Ihn nicht ausleben oder zulassen.
Ich bin stolz kein Rassist zu sein und es hat mich viele Jahre gekostet, das sich meine Haltung innerlich so verfestigt hat, das sie in meinem Herzen für immer in Stein gemeißelt ist. Meine Erziehung war insofern prägend für diese Erkenntnis, weil ich in jungen Jahren viel von der Welt sehen durfte und mich auch bei meinem Besuchen mehr die Menschen ,Ihr Leben und Ihre Geschichte interessiert hat, als der Strand oder die Sehenswürdigkeiten.
Ich hatte auch das Glück und Privileg früh meine Brötchen bei einem Arbeitgeber zu verdienen- über sehr viele Jahre hinweg- der mir ermöglicht hat, täglich mit Menschen aus 25 Ländern zu arbeiten und zu kommunizieren. Ich denke der Job und das Reisen hat mich sehr stark geprägt um zu verstehen, was z.B. ein Ausländer in Deutschland fühlt, wenn Ihm mit Misstrauen oder versteckten oder offenen Rassismus begegnet wird. Ich war ja selber immer auf meinen Reisen der Fremde und ein „Ausländer“ und habe Gott sei Dank sehr viel Hilfe, Freundlichkeit und Offenheit am eigenen Leibe erlebt.
Ich weiß dass du auch kein Rassist bist. Was hat dich geprägt auf deinem Weg du dieser Haltung das wir alle nur Menschen sind und wie gibt man so eine Haltung an die nächste Generation weiter?
Einen lieben Gruß an die Spree schicke ich dir.
Der Herr vom Rhein

Hallo mein bester Autor vom Rhein,
ja das ist natürlich auch ein gute Erfahrung, die Du gemacht hast und gut das Eure Klassenlehrerin da eine pragmatische und schnelle
Lösung für die Integration gefunden hat. Ist es denn im Allgemeinen im Klassenverband gut aufgenommen worden, oder gab es da von dem einen oder anderen „Berührungsprobleme“ ?
Und damit komme ich dann auch gleich zu dem Teil, nach Deiner Aussage, sich nicht nur als Antirassist zu „outen“ und entgegenzustellen, bei allen Populisten von rechts.
Was bedeutet sich dauerhaft als Antirassist weiterzuentwickeln? Also ich für meinen Teil finde, das man immer wieder in seinem Umfeld, bei Arbeit/Bekannte/Freunde und Familie darauf achten sollte, wer nimmt eine solche populistische, rechtsbelastete Meinung einfach an und das dann aktiv zu hinterfragen. Wie kommst Du darauf, wer sagt sowas , wo sind die Beweise für irgendwelche Aussagen, wie und wo hast Du Dich diffeenziert darüber informiert?
Ursachenforschung von Ängsten wie – „Überfremdung“ , „Jobverlust“, „Anspannung am Wohnungsmarkt“, „Terrorverdacht“ und „Islamisierung des ..“ usw. sind da auch ganz wichtig. Und dann da die richtigen Zusammenhänge in der Geschichte und gesellschaftlich aufzuzeigen. Also z.B. nach der Wende wurde viele Arbeitsplätze im Osten verloren und dort gab es auch keine wirklichen multikulturellen Erfahrungen. Und auch die einhergende Landflucht lassen die „Zurückgebliebenen“ schnell nach Schuldigen suchen.
Dann bitte die Volksvertreter und die Wirtschaft (mit Mut auch in der eigenen Firma) auf Ihre Verantwortung aufmerksam machen, das es dort Handlungsbedarf gibt. Nicht alles automatisieren, den Profit nicht nur durch Personaleinsparung zu erhöhen, was ist mit Monopolen und was macht das Kartellamt eigentlich, wie steht es um die Digitalisierung für eine attraktive Gewerbeansiedlung? Was das Thema Angst vor Jobverlust angeht…..
Auch trenne ich mich von Menschen im meinem Umfeld (auch Familie) und sage Ihnen auch warum, wenn plumpes rechtes Gedankengut einfach so weitergetragen wird. Sie nicht für einen Dialog bereit waren und es da kein Einsehen gibt.
Das sind so Handlungen die ich aktiv als Antirassist machen kann. Inwieweit die Demokratie in der Gesellschaft verankert ist, weiß ich nicht. Ich habe ein gute Gedächtnis (NS Zeit, DDR) und weiß was passieren kann, wenn man nicht aufpasst. Wie das für Menschen ist, die jünger als ich sind, keine gutes Geschichts- und Gedächtnisbewusstsein haben, kann ich auch nicht sagen. Aber befürchte das die Wertschätzung für eine Demokratie evtl. auch nicht hoch sein kann, und Sie dann anfälliger dafür ist , geopfert zu werden.
Auch hier von meiner Seite an alle Verantwortliche in der Politik, Wirtschaft und der Gesellschaft:
Bitte seit Euch der Verantwortung bewußt, hinterfragt die Nebenwirkungen von Profit,Macht und Kosum (Klimawandel + Klimamigration )….
Ich danke Dir für diese Möglichkeit meiner Meinung mal Raum zu geben.
Viele Grüße der WasWäreRichtigoluzzer..